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[MERCK, J. H. und K. E. Frhr. v. REITZENSTEIN]: Pätus und Arria; eine Künstler-Romanze. Und Lotte bey Werthers Grab; eine Elegie. Beyde mit Musik. Leipzig und Wahlheim 1775. 16 S., 1 gefaltetes Notenkupfer. Titel verso mit gelöschtem Stempel. Späterer Halbleinenband.

Artikelnummer: 17005
650,00 €

Beschreibung

Sehr seltener erster Zusammendruck der vorher einzeln erschienenen Texte, mit dem fast immer fehlenden Notenkupfer. Die "Leiden des jungen Werther" wurden kurz nach Erscheinen konfisziert und der Vertrieb des Romans wurde "bey Zehen Thaler strafe untersagt". Dieses Verkaufsverbot veranlasste Goethes Freund Merck zu seiner Satire im Stil eines Bänkelliedes, in der er die Wirkung des Romans auf die leicht beeinflussbare Jugend parabolisch darstellt. Von der Presse wurde die Moritat mit grossem Vergnügen aufgenommen, die u.a. auch Nicolai als Bekrittler des Werther verspottet. Unter Pätus und Arria sind Werther und Lotte zu verstehen. Die berühmt gewordene Elegie "Lotte bey Werthers Grab" zählt zu den bekanntesten Wertheriaden. Die Weisen wurden als "Melodie zu Werthers Leiden" bekannt und erlangten innerhalb kurzer Zeit große Volkstümlichkeit. Sie wurden auch zu anderen Texten gesungen. Als Komponist ist Johann André anzunehmen. Der Verfasser des Textes ist nach Kippenberg bislang noch nicht ermittelt. - Schulte-Strathaus 142, 8b; Kippenberg 3218.

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