Zum 45. Todestag von Dmitri Schostakowitsch
SCHOSTAKOWITSCH, D.: Zwei Stücke für Streichoktett (4 Violinen, 2 Violen, 2 Celli). Op. 11. (1: Präludium in d-Moll; 2: Scherzo in g-Moll). Partitur. Moskau, Wien und Leipzig, Musikselektion des Staatsverlages und Universal-Edition (VerlagsNr. M 7902 und U.E. 9055) 1928. Quart. 38 S. Anstreichungen und Notizen des Widmungsträgers, Titelblatt verso mit kl. Klebespur, am Rand etwas eingerissen. Mit handschriftlichem Namenszug von Paul Ehrlich und eigenhändiger Widmung (2 IV 1933) von Schostakowitsch. Originalumschlag mit Gebrauchsspuren, am Rücken mit Klebestreifen verstärkt. (Artikel 28955)
Während sich Schostakowitsch dem Streichquartett erst spät, dafür aber mit stetig wachsender Begeisterung zuwandte, blieben die beiden Sätze für Streichoktett, op. 11, ein vorübergehendes Experiment des jungen Leningrader Komponisten. Sie entstanden 1924/25, zur gleichen Zeit wie seine 1. Sinfonie, op. 10. In ihren Satzbezeichnungen verraten sie musikalische Orientierungen, die auch für den reifen Schostakowitsch gültig blieben: der erste Satz, Präludium genannt, ist eine Hommage an Johann Sebastian Bach, der zweite, ein Scherzo, zeigt in seinem sarkastischen Ton bereits die Doppelbödigkeit späterer Schostakowitsch-Scherzi. Man kann in ihm Anklänge an die Ballettmusik Das goldene Zeitalter und an die ersten beiden Sinfonien hören.