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SCHILLER, [F.]: Wilhelm Tell Schauspiel. Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. Tübingen, J. G. Cotta 1804. 2 Bl., 241 S., 1 Bl. (Verlagsanzeige). 3 kolorierte Kupfertafeln von C. Müller nach G. M. Kraus. Wenige Blatt mit kleinem Wasserrandbzw. geringen Stockflecken, sonst sehr gutes Exemplar. Schöner Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung.

Artikelnummer: 21213
6200,00 €

Beschreibung

Schillers letztes vollendetes Drama Schönes, breitrandiges Exemplar der Erstausgabe in der seltenen Variante auf besserem Papier mit den 3 kolorierten Kupfertafeln. Von den Ausgaben auf besserem Papier wurden nur 2500 Exemplare hergestellt. Die 3 kolorierten Kupfer wurden aus Kosten- und Zeitgründen nur sehr sparsam auf die Exemplare verteilt: "Wilhelm Tell mit der Armbrust" (1500 Ex.), "Der Schwur auf dem Rütli" (1500 Ex.) und "Gessler" (1000 Ex.). Lt. Heinsius (Bd. IV, 2, 355) kostete diese Ausgabe bereits neu mehr als das Sechsfache der einfachen Ausgabe ohne die Kupfer. Die Zeichnungen zu den Kupfern stammen von G. M. Kraus, der seit 1778 die Kunstakademie in Weimar leitete. Cotta an Schiller (Brief v. 19. 6. 1804): " ... ich glaube noch nie was größer Gedachtes und schöner Gesagtes von Ihnen gelesen zu haben". - Bis ins 20. Jahrhundert war der "Tell" von spektakulären Verboten begleitet. Das letzte Verbot stammt von Hitler, der in der Gestalt des "Gessler" (Tyrannischer Bösewicht) durchaus sein Spiegelbild entdeckte: "Nach dem Wunsche des Führers soll das Schauspiel 'Tell' als Lehrstoff in den Schulen nicht mehr behandelt werden" (vgl. Borchmeyer. Weimarer Klassik S. 446). - Früher Abzug, erkenntlich an der Fehlpapinierung S. 711, die erst bei den späteren Abzügen in 171 korrigiert wurde. - Marcuse 253; SNA 10,470.

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